Beschreibung
Durch die Anwendung von Siebklassierung werden Stoffgemische über das Partikelmerkmal der geometrischen Abmessung in zwei oder mehrere Produkte getrennt. Im Bereich der Aufbereitung von primären und sekundären Rohstoffen ist die Siebklassierung insbesondere als Vorkonditionierung für nachgeschaltete Prozessschritte von Bedeutung. Die Siebklassierung von Siedlungsabfällen, wie zum Beispiel Rest-, Gewerbe- oder Leichtverpackungsabfällen, ist aufgrund des heterogenen und polydispersen Charakters sowie dem Vorhandensein von zweidimensionalen Materialien mit Herausforderungen verbunden. Großflächige, zweidimensionale Materialien, wie z. B. Kunststofffolien, beeinträchtigen die Absiebung von Feinkorn, indem sich selbige über Sieböffnungen ablegen oder abzusiebendes Korn umschließen können. Infolgedessen sinkt die Siebgüte. In dieser Arbeit wurden die Einflüsse der Menge, der Abmessung und der Materialart von großflächigem 2D-Material auf die Absiebung von Feinkorn über Siebversuche in einer diskontinuierlichen Trommelsiebmaschine untersucht. Zur Einflussuntersuchung wurden als 2D-Materialien dünne sowie dicke PE-Folie, Textilverbund und Milchkarton zweier Abmessungen herangezogen. Als Feinkorn wurden Prüfkörper aus Holz verwendet. Zur Quantifizierung der Einflüsse wurden die ausgetragenen Feinkornprüfkörper mittels Radiofrequenz-Identifikation (RFID) einzelkornspezifisch und zeitdiskret erfasst. Über einen Vergleich der versuchsspezifischen Austragszeiten konnten die Einflüsse und deren Sensitivität bewertet werden. Die hierbei abgeleiteten Erkenntnisse können zur Auslegung von Trommelsiebmaschinen herangezogen und zur Modellierung der Siebkinetik einer Trommelsiebklassierung genutzt werden.