Beschreibung
Die Eingliederung der Vertriebenen gehört zu den großen Leistungen der Deutschen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Allein Sachsen hat über eine Million Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen. Dieses Buch untersucht die Vertriebenenpolitik von Sowjetischer Militäradministration und SED in Sachsen von 1945 bis 1952. Dazu wurden auch Materialien aus Moskauer Archiven ausgewertet. Erstmals gelingt es dadurch, ein umfassendes Bild der sowjetischen Besatzungspolitik gegenüber den Vertriebenen zu zeichnen. Der Autor arbeitet heraus, welche Vorgaben die Sowjets auf politischem, administrativem und ökonomischem Gebiet erließen und wie diese umgesetzt wurden. Neben der Rolle der SED in diesem Prozess nimmt die Politik der CDU als konkurrierende 'bürgerliche' Partei breiten Raum ein. Dabei wird deutlich, dass für eigenständige deutsche Initiativen auf diesem politisch brisanten Gebiet kein Raum blieb - gerade hier läßt sich die Gleichschaltung der CDU besonders früh nachweisen. Die Ergebnisse der Studie erlauben ein neues und erweitertes Verständnis sowjetischer Besatzungspolitik, das weit über den Bezugsrahmen Sachsens hinausgeht.