Beschreibung
Es geht mir mit den Gedichten nicht um die Wirklichkeit an sich, noch sollen sie nur in einem Hirn oder einem Text stattfinden. Sie nehmen ihren Ausgang von den Teilen der Wirklichkeit, die zu schnell ihre Gestalten wechseln, die mir, das heißt uns, zu nahe stehen, als dass sie eine begriffliche Form annehmen könnten - oder wir darüber sprechen wollten. Ein Vogel im Flug: Ich versuche ihm beizukommen, indem ich seine reale Bewegung durch eine Bewegung des Textes ersetze. Ich muss das nicht tun. Es bleibt bloß jenseits von Erkenntnis und Handeln noch Sprache übrig. Das Flügelflattern wird als Wort synchron, im Satz beginnt es wieder zu flattern (wir sagen: Oh guck mal). Würde man Flattern und ,Flattern' gegeneinander ausspielen, wäre das Spiel vorbei. -- Linus Westheuser
Autorenportrait
Linus Westheuser, geboren 1989 in Berlin, ist Mitglied und Mitgründer des Berliner Lyrikkollektivs G13 (www.gdreizehn.com). Seine Gedichte erschienen in Magazinen, darunter BELLA triste, Belletristik und poet, und Anthologien, etwa "40% Paradies. Gedichte des Lyrikkollektivs G13", Luxbooks 2012. Er ist Koautor des Kollektivgedichts "das war absicht", SuKuLTuR 2013, und war 2012 für seine gemeinsam mit Tristan Marquardt verfassten Texte Finalist des 20. Open Mike. Mit Charlotte Warsen und Joel Scott betreibt er im Rahmen des Babelsprech-Projekts der Literaturwerkstatt Berlin den Blog "Hallo Präsident - für eine Politik der Lyrik" (www.babelsprech.org). Linus Westheuser lebt in Berlin und studiert Soziologie. "die großen vögel" ist sein erster Einzelband.