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Ein Kapitel Poetik: Strukturalistische Etüden zu französischer Lyrik

Ars poetica - Schriften zur Literaturwissenschaft 1, Ars poetica. Schriften zur

Erschienen am 01.09.2005, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783935176439
Sprache: Deutsch
Umfang: 203

Beschreibung

Das Buch enthält Darstellung und Anwendung einer strukturalistisch inspirierten Methode der Gedichtanalyse. Die Analyse zielt darauf ab, eine Art Grammatik der je gedichteigenen Sprache, des poetischen Idiolekts, zu erstellen. Der erste Teil des Buches erläutert grundlegende Annahmen über das Verhältnis zwischen Gemeinsprache und poetischem Idiolekt, der zweite entwickelt ein begriffliches Rüstzeug, mit dessen Hilfe der dritte neun französische Gedichte verschiedener Epochen analysiert. Die Untersuchung verarbeitet Anregungen von R. Jakobson, S. R. Levin und J. M. Lotman. Zu den Grundgedanken der entwickelten Methode gehört, daß der poetische Idiolekt Textsegmente semantisch überformt, die von der Gemeinsprache bereits mit Bedeutungen ausgestattetet wurden. Im poetischen Idiolekt ist jedoch die Zuordnung von Zeichen und Funktion "motiviert" (Saussure), während sie in der Gemeinsprache "arbiträr" ist. Deswegen ist das Hauptproblem der Analyse nicht die Ermittlung der Bedeutung eines einmal gefundenen poetischen Zeichens, sondern die Ermittlung der Zeichen, denen der Idiolekt Bedeutung verleiht. Als poetische Zeichen fungieren Textsegmente kraft einer besonderen, vom Analytiker herauszufindenden Klassenzugehörigkeit. Ob eine Segmentklasse poetisch funktionalisiert ist, erweist sich an der Regelhaftigkeit ihrer Verteilung im Text. Unter den zahlreichen Varianten regelhafter Verteilung kommt der paradigmatischen Anordnung funktionalisierter Segmentklassen ein besonderes Gewicht zu: eine Bestätigung der Jakobsonschen Beobachtung, daß die Segmente eines poetischen Textes sich zueinander verhalten wie die Glieder eines Paradigmas.

Autorenportrait

Hans Georg Coenen, geb. 1931, studierte Altertumskunde, Romanistik und Philosophie in Münster und Paris. Nach Staatsexamen (1958), Promotion (1960) und Assessorexamen (1961) lehrte er bis 1996 am Romanischen Seminar der Universität Münster französische Sprache und Literatur, seit 1971 als Studienprofessor. Zu den Schwerpunkten seiner wissenschaftlichen Arbeit gehören Poetik und Rhetorik. Neuere Buchveröffentlichungen: Französische Verslehre (1998), Die Gattung Fabel (2000), Analogie und Metapher (2002).

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