Einbildungskraft ist die Fähigkeit, sich etwas vorzustellen, was real nicht vorhanden ist. Ohne Einbildungskraft gäbe es keine Erinnerung und kein Entwerfen in die Zukunft, keine Wunsch- und Tagträume, kein Einfühlungsvermögen und keine Kunst. Musisch-Ästhetische Erziehung in der Grundschule fördert die Einbildungskraft der Kinder auf vielen Wegen: beim leiborientierten Lernen, im Tanz und Theater, in der Betrachtung von Kunstwerken und der produktiven AuseinanderSetzung mit ihnen, in musikalischen Erfindungsübungen und im spielerischen Entwerfen eigener Kunstgebilde. Dies Buch versammelt Beiträge zu einer theoretisch fundierten Praxis Musisch-Ästhetischer Erziehung. Sie ergänzen und erweitern die Konzeption einer Grundschule der Künste, wie sie Gundel Mattenklott 1998 vorgelegt hat. Die Autorinnen und Autoren kommen aus der Kunst- und Musikpädagogik, aus der Atemtherapie und Rhythmik. Sie arbeiten in Schulen, Hochschulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen. Sie sind Fachleute und zugleich engagiert für einen vorfachlichen und interdisziplinären Lernbereich ästhetischer Erziehung, in dem die Grenzen zwischen den Künsten produktiv überschritten werden. Im ersten Band Perspektiven liegt der Schwerpunkt bei der Vermittlung von Theorie und Praxis. Impulse für die Arbeit an der Einbildungskraft geben Beiträge zur Erfahrung des eigenen Atems, zur produktiven AuseinanderSetzung mit Aspekten der Bauhaus-Pädagogik in Tanz und Theater, zur Raumgestaltung in der Schule, zum Bilderbuch und zu einer Pädagogik der Förderung musikalischen Erfindungsvermögens. Im zweiten Band Beispiele sind exemplarische Unterrichtsvorschläge und -berichte versammelt zum multimedialen Theaterspiel und zum Erzähltheater, zum Bewegungslied, zum plastischen Gestalten und zur Bildbetrachtung im Museum.