Beschreibung
Weiße sind nicht farblos dennoch gilt Weißsein in unserer Gesellschaft (immer noch) als Normalfall. Als so normal, dass das Weiße unsichtbar wird. Es nicht weiter überdacht wird. Und damit zugleich alles, was nicht in diesen Normalfall passt ausschließt. Die Folgen: Subtile - zum Teil auch unbewusste - Diskriminierungspraktiken und die fortdauernde Stabilisierung des Unterdrückungsverhältnisses weiß - schwarz. Das Opfer erforscht den Täter Emmanuel Kileo, Pfarrer aus Tansania, Afrika, hat in seinem Alltag derartige Erfahrungen gemacht. Diese waren für ihn Anlass, das Konstrukt Weißsein zu untersuchen. Dabei richtet er seinen Blick auf das Verhältnis der kirchlichen Süd-Nord-Partnerschaft. Im Rahmen einer teilnehmenden Beobachtung dokumentiert er, wie auch hier das Konstrukt des Weißseins das gemeinsame Miteinander beeinträchtigt. Aus seinen Beobachtungen heraus leitet er Handlungsempfehlungen ab, die eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe ermöglichen sollen. Denn letztendlich gilt: Gottes Reich ist weder weiß noch schwarz - es ist bunt.
Autorenportrait
Emmanuel Kileo stammt aus Arusha im Nordosten Tansanias. Durch ein Austauschprogramm kam der Pfarrer 2007 nach Deutschland. Er lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Kaufbeuren im Allgäu. 2014 wurde seine Dissertation "Weißsein als ideologisches Konstrukt in kirchlichen Süd-Nord-Partnerschaften" an der Augustana-Hochschule der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern angenommen.