Beschreibung
Es ist ein lebenslanger Kampf, den Marie Boehlen nicht nur für die Rechte der Frauen, sondern auch für ihre eigenen führt: Geboren 1911 in Riggisberg im Kanton Bern, arbeitet die Juristin als Jugendanwältin, präsidiert das bernische Aktionskomitee für die Einführung des Frauenstimmrechts und die SP Frauen Schweiz. Als 1971 in der Schweiz das Frauenstimm- und -wahlrecht eingeführt wird, sitzt Marie Boehlen noch im gleichen Jahr für die SP im Berner Stadtrat, danach im Grossen Rat des Kantons Bern. Wer war die oft schroff und distanziert wirkende Frau, die nicht davor zurückscheute, sich unbeliebt zu machen, und bis zu ihrem Tod 1999 aktiv blieb? Und wie beeinflusste sie die politische Entwicklung? Gestützt auf Marie Boehlens unveröffentlichte Lebensgeschichte, ihre Briefe und Artikel sowie Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zeichnet Liselotte Lüscher ein vielschichtiges Bild der unermüdlichen Frauenrechtlerin, die sich ganz einfach weigerte, an unveränderbare Realitäten zu glauben.
Autorenportrait
Liselotte Lüscher, geboren 1934, Erziehungswissenschaftlerin. Sie arbeitete u. a. als Lehrerin, als Mitarbeiterin des Schulamts der Stadt Bern und als Lehrbeauftragte am Pädagogischen Institut der Universität Bern. Von 1993 bis 2008 war sie für die SP im Stadtrat von Bern, seit 2004 ist sie Mitglied der Kantonalen Kommission für Gleichstellungsfragen. Verfasserin des Buches 'Geschichte der Schulreform in der Stadt Bern von 1968 bis 1988'.