Beschreibung
Die Besorgnis um den Erhalt der Biosphäre nimmt ständig zu. Der Artenvielfalt der Tropen kommt aber auch eine wachsende wirtschaftliche Bedeutung für die pharmazeutischen und chemischen Industrien des Nordens zu, die immer häufiger auf tropische Pflanzen und Insekten als genetischen Rohstoff zurückgreifen. Forschungseinrichtungen und Konzerne bemühen sich daher mit unterschiedlichen Mitteln um den Zugang zu diesen Rohstoffen. Die indigenen Völker streben dagegen den Erhalt ihres Lebensraums an und wollen ihr Wissen um die medizinische Wirksamkeit natürlicher Stoffe nicht weitergeben. Formell ist dieser Konflikt durch internationale Absprachen regelbar. Tatsächlich aber verhindert eine verschachtelte Interessenlage in Politik und Wirtschaft die dringend erforderlichen fairen Regelungen. Die Studie bietet eine politische und wirtschaftliche Analyse der damit verbundenen Fragestellungen. Sie wendet sich an alle interessierten Leser, die Zusammenhänge von Gentechnik, Biodiversität und den neuen Nord-Süd-Beziehungen genauer verstehen wollen. Der Autor hat viele Jahre in Lateinamerika zu Fragen der Umwelt- und Entwicklungspolitik gearbeitet und ist derzeit Umweltkoordinator in der Friedrich-Ebert-Stiftung.