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Der Briefwechsel mit Antoine Arnauld

Philosophischer Briefwechsel, Band 1. Zweisprachige Ausgabe, Dt/frz, Philosophis

Finster, Reinhard /
Erschienen am 01.01.1997, Auflage: 1. Auflage
CHF 88,00
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783787310913
Sprache: Deutsch
Einband: Gebunden

Beschreibung

Die Korrespondenz mit Arnauld kann als Summe des Leibnizischen philosophischen Denkens bis zum Ende der 80er Jahre gelesen werden. Sie beginnt mit der Übersendung der Zusammenfassung der Artikel des »Discours de Metaphysique« an Arnauld. An ihrem Anfang steht die Diskussion einer der zentralen Gedanken dieses Textes: der individuelle Begriff einer jeden Person enthält ein für allemal all das, was ihr jemals widerfahren ist und widerfahren wird. Vor dem Hintergrund dieser von Arnauld abgelehnten Auffassung entfaltet Leibniz seine Freiheits- und Wahrheitstheorie. Textgrundlage für diese erstmals vollständige Edition sind die im Nachlass aufbewahrten Manuskripte, die bereits von Leibniz selbst, der wiederholt ihre Veröffentlichung beabsichtigte, für den Druck überarbeitet worden waren. Die Abweichungen zu den im Arnauld-Nachlass aufgefundenen Abschriften sind im Apparatteil detailliert verzeichnet. Ein weiterer Schwerpunkt des Briefwechsels besteht in der Untersuchung des Substanzbegriffes. Leibniz' Theorie der körperlichen Substanzen ist hier zugleich Auseinandersetzung mit der scholastischen und cartesianischen Tradition sowie Entfaltung der eigenen Position. In der Rede von der Seelenhaftigkeit jeder individuellen Substanz klingt dabei bereits sehr deutlich der spätere monadologische Gedanke an. Thema der Korrespondenz sind ferner die prästabilierte Harmonie (die noch hypothese de la comcomitance heißt), das principium optimum und die Repräsentationslehre. Die Einwände Arnaulds zwingen Leibniz nicht nur immer wieder dazu, sich mit größter Präzision der Anstrengung des Begriffs zu unterziehen; dadurch wird manches schärfer und klarer formuliert, als es in seinen Schriften der Fall ist. Die vielfältigen Konzepte und Ansätze zeugen auch von der Mühe, die es Leibniz bereitete, in einer ihn selbst befriedigenden Weise auf Arnauld zu antworten. Neben seinem philosophischen Wert kommt dem Briefwechsel auch eine für die Person Leibniz wichtige kirchenpolitische Bedeutung zu; zeigt er doch, wie entschieden sich der Ireniker Leibniz dem Drängen Arnaulds und des Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels - dieser vermittelte zwischen den Korrespondenzpartnern - widersetzte, zum Katholizismus überzutreten.

Autorenportrait

Gottfried Wilhelm Leibniz wird 1646 in Leipzig als Sohn eines Juristen und Professors der Moralphilosophie geboren. Bereits als Achtjähriger eignet sich der Junge autodidaktisch die lateinische Sprache an und entwickelt die Anfänge einer mathematischen Zeichensprache. Nach dem Studium der Rechte und Philosophie an den Universitäten Leipzig, Jena und Altdorf wendet sich Leibniz außeruniversitären Aufgaben zu und lebt u.a. bis 1672 als Diplomat in Paris. Dort entwickelt er die Infinitesimalrechnung und eine Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten, für die er in die Londoner Royal Society aufgenommen wird. Zu Lebzeiten erscheint nur ein philosophisches Werk Leibnizens, die Theodicée (1710), während die Neuen Abhandlungen über den menschlichen Verstand nach dem Tode Lockes von Leibniz aus dem Druck zurückgezogen werden. Sein System ist in einer Vielzahl kleinerer Untersuchungen aus den Jahren 1686-1716 enthalten. Das Zentrum bildet dabei die Monadologie, in der Leibniz in knapper Form seine Substanzmetaphysik zusammenfaßt. 1676 läßt sich Leibniz in Hannover nieder, wo er als Hofrat und Bibliothekar wirkt. Seinen intensiven Austausch mit nahezu allen Gelehrten und Monarchen Europas findet sich in über 15000 erhaltenen Briefen und führt nicht zuletzt 1700 zur Gründung der Berliner Akademie der Wissenschaften. Nicht unangefeindet stirbt Leibniz 1716 in Hannover.

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