Beschreibung
Mein Großvater geriet als junger Soldat in Kriegsgefangenschaft und wurde gezwungen im Bergwerk zu arbeiten. Ein Feldgeistlicher schenkte ihm ein leeres Logbuch, welches eigentlich zur Kriegsberichterstattung dienen sollte. An den Abenden flüchtete er sich in eine Traumwelt und schrieb Geschichten, die er zu einem Märchenbuch zusammenfasste und illustrierte. Dieses sollte ein Geschenk für seine kleine Tochter - meine Mutter - werden, die er so vermisste. Doch das Buch war mehr. Es gab ihm Halt in einer entbehrungreichen Zeit, Hoffnung auf eine Wiederkehr und die Möglichkeit Erlebtes zu verarbeiten. Nach der Heimkehr las er zunächst seinem Kind, später den Nichten, Neffen und mir vor. Irgendwann geriet das Buch in Vergessenheit. Nach dem Tode meiner Mutter fand ich das Buch wieder und überarbeitete es. Möge es Ihnen Freude bringen.
Autorenportrait
Georg Arno Kießling wird als zweitältestes von sieben Kindern am 10.12.1909 in Bodenbach (Böhmen) geboren. Die harten Kindheitsjahre konnten sein schöngeistiges, liebes Wesen nicht verändern. Er bekam ein Kunststipendium in Hamburg, obwohl er eigentlich Dreher gelernt hatte. Später erlernte er den Beruf des Konditors. Diese Ausbildung sollte ihm nicht nur das Tor zur Welt öffnen, da er als Pattesier auf Passagierdampfern zur See fuhr, sondern auch die schweren Jahre des II. Weltkrieges erleichtern. Gegen Kriegsende geriet er in Belgische Kriegsgefangenschaft und wurde gezwungen im Bergwerk zu arbeiten. In dieser Zeit entstanden die Geschichten, die im Buch "Meines Großvaters Märchen" überliefert sind...