Beschreibung
'Zwischen den Rassen' ist ein Verführungsroman von Heinrich Mann, begonnen 1905 und erschienen im Mai 1907. Der Roman weist starke autobiografische Züge auf. Lola Gabriel lebt seit früher Kindheit, behütet und treu umsorgt von der altjüngferlichen Erneste, getrennt von den Eltern, in Deutschland. Als der Vater in Brasilien stirbt, ist Lola sechzehn Jahre alt. Lolas Mutter, die 'dunkle, weiche Schönheit', kommt aus Rio und Erneste hat ausgedient. Lola reist mit ihrer Mutter durch die Welt. Lola verliebt sich in den sehr zurückhaltenden Deutschen Arnold Acton. Doch das sinnliche blonde Mädchen fällt auf den Hasardeur Graf Pardi aus Florenz herein. Die Ehe mit ihm scheitert, und die ernüchterte junge Frau findet zu ihrer ersten Liebe zurück.
Autorenportrait
Luiz Heinrich Mann (1871-1950) war ein deutscher Schriftsteller und der ältere Bruder von Thomas Mann. Ab 1930 war Heinrich Mann Präsident der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, aus der er 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ausgeschlossen wurde. Mann, der bis dahin meist in München gelebt hatte, emigrierte zunächst nach Frankreich, dann in die USA. Die Frühwerke sind oft beißende Satiren auf bürgerliche Scheinmoral. Mann analysierte in den folgenden Werken die autoritären Strukturen des Deutschen Kaiserreichs im Zeitalter des Wilhelminismus. Er tendierte schon sehr früh zur Demokratie, stellte sich von Beginn dem Ersten Weltkrieg und frühzeitig dem Nationalsozialismus entgegen, dessen Anhänger Manns Werke öffentlich verbrannten.